David Bohms Ansatz zum partizipativen Denken konzentriert sich auf folgende Schlüsselaspekte:

  1. Dialog als zentraler Prozess: Bohm sah den Dialog als ein Mittel für kollektives Denken an, bei dem Individuen ihre Gedanken und Meinungen in einem Prozess des freien Austausches teilen. Der Dialog dient dazu, gemeinsame Bedeutungen und Verständnisse zu erschaffen.
  2. Gleichberechtigte Teilnahme: Alle Teilnehmer im Dialog sind gleichwertig, unabhängig von ihrem Status oder ihrer Rolle. Jede Person hat einen geichwertigen Beitrag zu leisten, und jeder Beitrag ist gleichermaßen wertvoll.
  3. Aufschub von Urteilen: Um einen echten Dialog zu ermöglichen, ist es wichtig, dass die Teilnehmer ihre Annahmen und vorgefassten Meinungen vorübergehend zurückstellen. Dies ermöglicht es, tiefere Einsichten in die geteilten Inhalte zu gewinnen.
  4. Freier Gedankenfluss: Ein sicherer Raum muss geschaffen werden, in dem Gedanken ohne Furcht vor Kritik oder Ablehnung geäußert werden können. Die Idee ist es, die Kommunikation frei fließen zu lassen, ohne Versuche, andere zu überzeugen oder zu belehren.
  5. Erforschung von Unterschieden: Statt Unterschiede im Denken zu bekämpfen, werden sie als Möglichkeit gesehen, ein tieferes Verständnis der Materie zu erlangen. Unterschiedliche Standpunkte werden untersucht und als Quelle potenzieller Einsichten wertgeschätzt.
  6. Transformation des Denkens: Partizipatives Denken nach Bohm soll nicht nur Informationen austauschen, sondern auch die Art und Weise verändern, wie Menschen denken und interagieren. Es zielt darauf ab, tiefer liegende Denkmuster und -strukturen zu erkennen und zu transformieren.
  7. Überwindung von Fragmentierung: Der Ansatz strebt danach, die Fragmentierung sowohl im Denken als auch in sozialen Gruppen zu überwinden. Indem alle Ansichten als Teil eines Ganzen betrachtet werden, wirkt der Ansatz polarisierenden Tendenzen entgegen und fördert ein ganzheitlicheres Verständnis.
  8. Kollektives Bewusstsein: Durch den Dialog wird die Entwicklung eines kollektiven Bewusstseins angeregt, welches über die individuellen Perspektiven hinausgeht und zu einem umfassenden, gemeinsamen Verstehen führt.
    David Bohms Ansatz zum partizipativen Denken ist grundsätzlich darauf ausgerichtet, durch echten Dialog, gegenseitigen Respekt und gemeinschaftliche Untersuchung von Gedanken eine tiefere zwischenmenschliche Verbindung und ein kooperatives Problemlösen zu ermöglichen.